2011: Die Sprache der Glasperlen

Vom 05. April 2011 bis 10. Juli 2011 fand im Museum Kloster Asbach die Ausstellung "Die Sprache der Glasperlen" statt.

Glasperlen gelten als „typisch indianisch“. Tat- sächlich liegt ihr Ursprung aber in Europa. Vor rund vierhundert Jahren gelangten sie als Tauschmittel im Gepäck europäischer Entdecker und Pelzhändler nach Nordamerika. Produziert wurden sie in Venedig, Holland und Böhmen. Sie waren weit mehr als nur Perlen aus Glas. Ihre Formen glichen den Beeren des Waldes und ihr Glanz schien geradezu übernatürlich – für die Indianer Nordamerikas waren sie Geschenke der Götter. Sie nahmen an, dass Ihnen eine Art Helfergeist inne wohnte, schrieben ihnen außergewöhnliche Heilkräfte und magische Eigenschaften zu. Nie zuvor hatten sie Ähnliches gesehen.

Sie waren begeistert – auch im übertragenen Sinn – und verliehen dieser Begeisterung auch sprachlichen Ausdruck. Manche nannten die Perlen „Augen des großen Geistes“, „kleine Geistersamen“ oder „kleine Geister“. Glasperlen lösten eine materielle und stilistische Revolution aus, die praktisch alle indigenen Kulturen Nordamerikas von Ost nach West, bis hinunter nach New Mexico und bis hinauf in die Arktis erfasste.

Die Vielfalt nordamerikanischer Perlenarbeiten spiegelte sich in der Ausstellung „Die Sprache der Glasperlen“ im Museum Kloster Asbach. Zu sehen waren neben vielen wertvollen Objekten aus der Sammlung des Nordamerika Native Museums Zürich auch Leihgaben aus Nordamerika sowie zeitgenössische indigene Kunst mit Bezug zum Thema Glasperlen.

Die Ausstellung wurde realisiert in Kooperation mit dem Nordamerika Native Museum der Stadt Zürich.