Über das Museum

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Die ehemalige Benediktinerabtei Asbach, in welchem sich das heutige Museum befindet, wurde vermutlich Ende des 11. Jhds. unter Beteiligung des Passauer Bischofs Altmann gegründet. Bischof Otto von Bamberg unterstellt die Neugründung dem Kloster Prüfening.

Von der mittelalterlichen Anlage sind keine sichtbaren Reste mehr vorhanden. Nach der Zerstörung im 30-jährigen Krieg ließ Abt Innozenz Moser (1660 - 1696) das Kloster durch den Architekten Domenico Cristoforo Zuccali wieder aufbauen. Abt Maurus III. Wimmer (1752 - 1773) begann den Neubau von Grund auf.
Die Abtei wurde 1803 säkularisiert. Die Klosterkirche in Asbach, die von Francois Cuvillies d.J. im klassizistischen Stil kurz vor der Säkularisation erbaut wurde, birgt einmalige Kunstschätze.

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Hier haben Sie die Möglichkeit Altarbilder von Johann Martin Schmidt, Deckenfresken von Joseph Schöpf, Altarfiguren an Kanzel und Tabernakel von Josef Deutschmann sowie Beichtstühle, das Kirchengestühl und die Orgelemporbrüstung von Anton Burchard zu bestaunen.

Diese Kirche stellt eine gelungene Komposition des Überganges vom Rokoko zum Klassizismus dar. Besonders interessant sind auch die Konventgebäude der einstmaligen, bereits 1127 gegründeten Benediktinerabtei Asbach.

Der Kulturkreis Kloster Asbach e.V. hat es sich im Jahr 1976 zur Aufgabe gemacht, diese seit der Säkularisation dem Verfall preisgegebenen, altehrwürdigen Klosteranlagen wiederherzustellen und sie nach Vollendung der Restaurierung der Öffentlichkeit für museale Zwecke zur Verfügung zu stellen.

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Prunkräume im westlichen und südlichen Gaststock
    

Ausstellungen:
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Veranstaltungen:
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Restaurierungsmaßnahmen
Der Grafensaal präsentierte sich 1990 noch überwiegend mit der originalen Rokokofassung am reichen Stuckdekor von 1730-40, sowie mit der Originalmalerei an Wänden und Fensternischen in Form von phantasiereichen Emblemen, Kartuschen, Blatt- und Blumengehänge. Neben der sehr stark verschmutzten Raumschale zeigten sich viele statisch bedenkliche Mauer- und Putzrisse, die sehr weit über Stuck und Farbigkeit hinaus ausgebessert waren. Großflächige Wasser-schäden und Salzausblühungen waren an der Nord- und Südseite vorhanden.

Alle Gelbpigmente der Wandmalereien puderten leicht ab, die Malereien im Sockelbereich waren großflächig übertüncht bzw. z. T. auch zerstört.


 

Das Deckenbild, Szenen aus dem Leben des Hl. Benedikt, zeigte sich in einem relativ guten Zustand, abgesehen von Rissbildungen und Hohlstellen.

Das Restaurierungskonzept war auf maximale Erhaltung der noch originalen Raumausmalung und Vergoldung von 1770 gerichtet. Die Maßnahmen umfassten eine Gesamtreinigung, Niederlegung und Glätten der Vergoldung, vorsichtige Retuschen und notwendige Ergänzung im Bodenbereich.

Der sogenannte Benediktsaal zeigt eine Flachdecke mit reichem Barockstuck in Form von Laub- und Bandwerk. An der Nord- und Südseite ist das Klosterwappen, sowie das Wappen des Abtes Korbinian (1707 – 1739) großflächig angelegt. Das Mittelfeld ziert ein Fresko (Sterben des Hl. Benedikt), eingerahmt von einem reichprofilierten, geschweiften Stuckrahmen. Der Stuckdekor war vor

der Restaurierung bis zur völligen Deformierung zugetüncht. Eine große Anzahl von Putzrissen durchzog die Decke, verschiedentlich war die Haftung zum Putzträger gefährdet. Die Wände waren nur provisorisch abgekratzt und weiß getüncht. Das Deckenbild, technisch ein gutes Fresko, war aus unerklärlichen Gründen mit Firnis überzogen.

Der unregelmäßige Auftrag verursachte unterschiedliche Bräunungen und Glanzstellen. Partiell waren starke Putzrisse mit Hohlstellen vorhanden. Die Restaurierungsmaßnahmen waren auf eine Rekonstruierung der Raumfarbigkeit nach Befund ausgerichtet. Die vielen Kalk- und Leimschichten auf der Stuckdecke wurden mechanisch mit großer Sorgfalt abgenommen. Der stilwidrig verbräunte Firnisüberzug auf dem Deckenfresko musste dagegen auf chemischen Wege entfernt werden. Nach der Sicherung und

Festigung der Hohlstellen und der Schließung der zahlreichen Putzrisse wurden alle Schadstellen präzise zur Umgebung passend retuschiert.

Die Tünchung und Tönung der Flächen und Stuckaturen erfolgte nach Befund dem barocken Zeitstil entsprechend mit Kalk- und Kaseinlasuren, wobei die Original-Farbmuster die Richtlinie für die farbige Raumstimmung gaben. Die Restaurierung erfolgte 1990 und 1991 bzw. die Fertigstellung 1997. Der Tafelsaal im Obergeschoss des westl. Gaststockes diente als repräsentativer Speisesaal. Er hat drei Fensterachsen. Den großen Deckenspiegel nimmt ein figurenreiches Fresko ein, das den Mannaregen darstellt. In der Hohlkehle der Spiegeldecke befindet sich eine gemalte illusionistische Balustradenarchitektur mit Blumendekoration und netten Genreszenen (spielende Kinder). In den Ecken sind symbolisch die vier Jahreszeiten dargestellt.


 

Die Supraportenbilder über den Türöffnungen behandeln Szenen aus dem Leben Jesu. An den Wänden zwischen den Fenstern befinden sich ebenfalls auf Leinwand gemalte Ölgemälde mit ganzfigurigen Fürstenportraits.

Der Tafelsaal (Deckenfläche ca. 65qm, Wandfläche ca. 138qm) zeigte durchwegs noch die ursprüngliche qualitätvolle Ausmalung, signiert und datiert von Johann Jakob Zeiller 1771.

Der Erhaltungszustand war aber insgesamt als sehr bedenklich zu bewerten. Zahlreich Putzrisse unterschiedlicher Stärke durchzogen die Flachdecke, partiell war die Haftung des Freskoputzes zum Putzträger fraglich.

Die Putzrisse waren teilweise relativ großzügig über die Schadstellen hinaus, ohne Rücksicht auf die Originalmalerei, verputzt worden.

In einem besonders bedenklichen Zustand war im Deckenspiegel die Nordwestecke (ca. 4,00 m x 3,60m), dort war bereits eine provisorische und grob ausgeführte Neuputzstelle vorhanden und der übrige Bereich daneben hing bedrohlich durch. (bis zu 10 cm!). Ein provisorisches Abstützgerüst verhinderte das Herunterstürzen des Freskoputzes.

Ein großflächiger Wasserschaden markierte sich in der westlichen Flachdecke im Bereich der Brandwand. Dieser führte verstärkt zu einem Befall mit Mikroorganismen bzw. Salzausblühungen und damit zu einer Beeinträchtigung und Beschädigung der Farbschichten. Bei den Untersuchungen an der Decke wurde zudem eine weitgehenst flächige Übermalung mit Leimfarbe festgestellt, vermutlich Anfang des 20. Jh. Eine weitere optische Beeinträchtigung stellten die früheren, sichtbaren Verschraubungen zur Sicherung des Freskoputzes dar.

Die ornamentalen Wandmalereien sind vorwiegend secco ausgeführt, mit Ausnahme der Fenster-laibungen. An der Wandbemalung puderten die Ockerpigmente leicht ab.

 

Museum Asbach


Kunst und Kultur


im Landkreis Passau