2011: Bruder Baum
Vom 27. Juli 2011 bis 18. Dezember 2011 fand im Museum Kloster Asbach die Ausstellung “Bruder Baum - Auf der Suche nach der Natur des Menschen” von Peter Wagensonner statt.
Peter Wagensonners Skulpturen und Objekte sind in Holz ausgedrückte Worte, die den Betrachter berühren. Für den Künstler sind Bäume Persön- lichkeiten, mit denen er auf Du und Du steht. In seiner künstlerischen Auseinandersetzung hält er mit ihnen Zwiesprache und dringt in ihr Wesen ein. Er erkennt ihre Strukturen und konkretisiert sie in Kunst, die nicht erstarrt ist, sondern die Sprache des Lebens spricht. Wagensonner lässt an Bäumen die Dynamik ihres Wachstumsprozesses sichtbar werden.
Er macht aus Masse Leichtigkeit, aus Raumvo- lumen Offenheit, aus Blockhaftigkeit Mantel und hölzerne Hülle. Reduziert auf die Umhüllung - dünnwandig, leicht, fragil, fast verletzlich sind sie kaum noch Holz.
So sind sie der Erdenschwere enthoben, ohne jedoch auf einem Sockel zu stehen. Als Hohlkörper bergen sie noch einen Hauch von Leben und Licht. Ihre Kraftfelder liegen in dem Raum, den sie umschließen.
Es gibt aber auch zarte, zerbrechliche, in Scheiben geschnittene Naturkörper, durchschimmernd, trans- zendent. Als seien sie Lebewesen, denen der Künstler Leben eingehaucht hat, führen sie uns einen Tanz auf. Wagensonners Skulpturen sind ästhetisch schön; sie führen zum Staunen und Nachdenken über die Natur und ihr Wesen.
Sie verkörpern das Schöpfungsgeheimnis der Natur, Urprinzip dieser Welt vom Wachsen, Werden und Vergehen, von dem auch der Mensch nur ein Teil ist.
Der Künstler bietet uns mit seinen Werken einen Dialog an, in dem wir über die rationale Erkenntnis hinaus durch sinnliches Erleben unser eigenes Leben wahrnehmen.